Wo unsere Erdkugel ganz besonders schön und attraktiv ist, schön genug und attraktiv genug auch für anspruchsvolle Urlauber, da siedeln sich natürlich auch die oberen Zehntausend der Hotelbranche an: Wobei „10.000“ hier eine recht unpassende Größenordnung ist, denn in den obersten Qualitätsetagen der Welthotellerie wird die Luft sehr dünn. Die größeren Firmen dieser Branche, die einen entsprechenden Luxus bieten, kann man an wenigen Händen abzählen.
Bei den Reiseregionen Mallorca und Griechenland haben wir uns gleich mit mehreren Luxushotel-Anbietern beschäftigt; diesmal, im Falle Türkei, beschränken wir uns auf die Marke Kempinski, die allerdings auch gleich mit zwei großartigen Häusern im Land vertreten ist: Mit dem Kempinski Hotel The Dome in Belek und dem Kempinski Hotel Barbaros Bay in Bodrum. Andere herausragende Marken wie zum Beispiel Maxx (zu Steigenberger gehörend) sind in der Türkei und an der Türkischen Riviera aber selbstverständlich auch vertreten.
Dass der Name Kempinski von dem jüdischen Weinhändler Berthold Kempinski stammt, der in den 1870er Jahren in Berlin (an der Friedrichstraße 178/Ecke Taubenstraße) eine Weinhandlung mit Restaurant eröffnete, weiß heute natürlich kaum noch jemand. Wohl aber ist der Name Kempinski seither um die ganze Welt gegangen und repräsentiert höchsten Komfortanspruch von Gästen und höchstes Qualitätsangebot der Gastgeber. Unter den Kempinski-Häusern befinden sich am Stammsitz Berlin das legendäre Adlon und das Bristol Hotel.
Die rund 80 Kempinski-Luxushotels sind heute über 31 Länder der Erde verstreut und garantieren maximalen Komfort auf einundderselben Linie, darunter elf Häuser, die als „Leading Hotel of the World“ firmieren. Dass das kinderlose Ehepaar Kempinski schon bald nur noch mit seinem Namen im Unternehmen fortlebte, macht dabei heute nichts mehr aus. Auch nicht die Tatsache, dass das Hotelunternehmen Kempinski auf einigen Umwegen in ausländische Eigentümerschaft überging: Es gehört heute dem „Crown Property Bureau“, das ist die Vermögensverwaltung des thailändischen Königshauses. Von ihr weiß man nicht genau, ob sie eher Privateigentum des Königshauses
oder eher Staatseigentum darstellt. Die Finanzen des Unternehmens kennt jedenfalls nur der thailändische König.
Wie auch immer – hungern müßte der König von Thailand gewiss auch ohne seine Kempinskis nicht. Aber wenn Seine Herrlichkeit schon so herrliche Hotels betreibt, warum sollte man nicht auch mal darin wohnen? Dazu sind sie ja schließlich da. Dafür, dass es an der Türkischen Riviera so schön ist, kann der König natürlich ebenso wenig wie einst der Weinhändler Kempinski, der aus Breslau stammte, in Berlin starb und der durch seine Ideen und Taten viele Menschen um viele schöne Stunden komfortabler Aufenthalte bereichert hat.