An vielen klassischen und neueren Reisezielen werden seit einiger Zeit „Erwachsenenhotels“ angeboten bzw. alteingesessene Häuser auf „Adults only“ umgestellt. Und weil das eine relativ neue touristische Entwicklung ist, gibt es da leider auch Missverständnisse, mit denen wir an dieser Stelle gründlich aufräumen möchten.
„Erwachsenenhotels“ sind nicht etwa eine neue Variante des Rotlichtmilieus, sondern völlig normale Hotels, oftmals auch der oberen Kategorien, nur eben Hotels für Gäste ohne Kinder. Gewissermaßen sind Erwachsenenhotels das Gegenstück zu „Familienhotels“, in denen Kinder (wie auch ihre Eltern) hochwillkommen sind und wo für sie alles nur Erdenkliche getan wird. Der Altersbereich „erwachsener“ bzw. „nicht erwachsener“ Gäste wird allerdings je nach Hotel unterschiedlich definiert: Ab 14, ab 16, ab 18 (die harte „Erwachsenengrenze“ also), alle Varianten kommen vor. Am klarsten heben sich natürlich diejenigen Häuser aus dem allgemeinen Hotelangebot hervor, die die klare Volljährigskeitsgrenze – nur Gäste ab 18 Jahren also – zum Maßstab ihres Angebots machen.
Warum aber gibt es Erwachsenenhotels? Ganz einfach: Es gibt sie aus demselben Grund, aus dem es auch Familienhotels mit Kinderbetreuung oder Jugendherbergen gibt. Wer Urlaub macht, hat Wünsche und setzt Grenzen. Die Hotelbranche, die die Betreiber von Apartmenthäusern und Pensionen sind dazu da, Kundenwünsche zu erfüllen, den Reisenden die Verwirklichung ihrer Urlaubsvorstellungen zu ermöglichen. Davon lebt der Tourismus schließlich, so wie Anbieter in allen anderen Branchen auch sich ebenfalls an Kundenbedürfnissen orientieren müssen.
Und ganz offensichtlich gibt es Menschen, die im Urlaub „unter sich“ sein wollen, was die Altersgruppe angeht. Das hat nichts mit Kinderfeindlichkeit zu tun; viele dieser Urlaubsgäste in Erwachsenenhotels haben schließlich selber Kinder, denen ihr Herz und ihre Zeit gehört. Und selbstverständlich gibt es immert wieder viele Eltern bzw. Mütter oder Väter, die einmal eine kleine Auszeit für sich selber benötigen, um ihre eigene Mitte wiederzufinden, etwas Abstand zu gewinnen. Wenn sie dann gestärkt zurück nach Hause kommen, haben auch die Kinder etwas davon. Ähnlich gibt es ja auch liebevolle (Erwachsenen-)Paare, die trotz ihrer Unzertrennlichkeit einmal einige Urlaubstage getrennt verbringen wollen. Wahre Liebe scheitert daran nicht, im Gegenteil. Und Eltern freuen sich nach einigen sorgen- und betreuungsfreien Tagen im Erwachsenenhotel umso mehr auf ihre Sprößlinge daheim. Und kluge Eltern wissen außerdem: Auch der Nachwuchs freut sich plötzlich wieder auf die Alten…
Wer keine Kinder hat, dem mögen vielleicht (wer weiß) so manche Freuden fehlen, aber definitiv vermeidet er oder sie auch viele Lasten. Und typischerweise sind ja Singles eher kinderlos, gehen aber oftmals herausfordernden Berufen nach und empfinden kinder- und jugendtypische Verhaltensweisen (wie zum Beispiel die bevorzugten Lautstärken) gerade im Urlaub noch mehr als störend als diesbezüglich desensibilisierte Eltern.
Die Entwicklung der Reise- und Urlaubsbranche geht in Richtung Individualisierung: Jedem wird ein Urlaubszuschnitt nach seinen persönlichen Bedürfnissen angeboten. Eigentlich ist das doch sehr schön, nicht wahr? Es ist das Gegenteil von Diskriminierung, es ist Wahlfreiheit hoch zwei. Wie schon kurz angedeutet, unterscheiden sich Erwachsenenhotels durchaus nach den zugelassenen minderjährigen Altersgruppen. Kompromisse lassen sich also finden.
Wenn Sie für sich persönlich einen Urlaub in einem „Erwachsenenhotel“ planen, schauen Sie doch einmal durch unsere entsprechenden Vorschlagslisten, zum Beispiel für Mallorca oder die Griechischen Inseln . Sie finden dort Urlaubsregionen und -orte mit bewährten oder neuen Erwachsenenhotels. Wir wünschen Ihnen: Erholen Sie sich gut!