Südtirol ist derzeit – in einer Welt mit beinahe täglichen Katastrophenmeldungen – ein Ort der Ruhe und der praktisch gefahrlosen Erholung. Natürlich kann man das auch von einigen anderen Regionen sagen, aber im Spätsommer und im bald beginnenden Herbst gibt es keinen besseren, schöneren „place to be“ als Südtirol.
Fürs Auge und andere Sinne hat Südtirol ohnehin sehr viel zu bieten: Die Bergmassive der Südalpen zum Beispiel, in denen man einst den Ötzi fand, der heute in einem Bozener Museum zu besichtigen ist – wenn man nämlich durch ein kleines Fensterchen in den museumseigenen Kühlraum blickt, in dem der Ötzi für uns und die Nachwelt erhalten wird.
Südtirol ist die Alpenregion, in der man binnen einer (in jeder Hinsicht) guten Stunde aus einem subtropischem Meraner Tal in eine skitaugliche Gletscherwelt reisen kann. Es ist die Region, in deren westlichem Teil, dem Vinschgau, zahllose Wanderwege entlang der Waale (Bewässerungsadern aus den Bergen) ein müheloses Erkunden der Tallandschaft ermöglichen. Die Waale (vom lateinischen aqua=Wasser) sind nötig, weil im Vinschgau a) ein ständiger trockener Wind weht (daher „Windisch-Gau“, also Vinschgau) und b) ein schotteriger Boden seinen Pflanzen kaum als Wasserspeicher dienen kann. So gibt es seit Urzeiten die Waale zur Befeuchtung der Wiesen und Weiden. Ein landwirtschaftliches Grundstück ohne „Wasserrecht“ ist nahezu wertlos.
Algund, der Ort unseres aktuellen Hotels der Woche, ist ein Vorort von Meran. Selbst im Winter fallen die Temperaturen hier kaum jemals unter plus 7 Grad Celsius. Im Spätsommer und Herbst hat die Region Hochsaison. Jetzt kommen alle hierher, die die glühende Pracht des leuchtend gelben Weinlaubs, das Aroma der weltbesten Apfelstrudel, den Charme des Hauptortes Merans und seiner dörflichen Vororte (darunter z. B. das kleine Forst mit dem gleichnamigen vorzüglichen Bier und einige Weinorte) zu schätzen wissen.
Wer Südtirol schon kennt, den braucht man nicht zu ermuntern: Er/sie fährt sowieso immer wieder mal dorthin. Wenn Sie aber die Region noch nicht kennen sollten – nunja, dann verpassen Sie zwar eine Menge, aber den Hoteliers vor Ort tut das nicht weh. Südtirol-Freunde gibt es zur Genüge. Das Versäumnis, wenn Sie Südtirol verpassen, liegt voll und ganz auf Ihrer Seite. Also nicht verpassen!