Prag – Moldau in Blau, Türme in Gold, Saxofon in Messing

Prag ist zweifellos eine der schönsten und prächtigsten Städte Europas. Die Stadt liegt landschaftlich schön und lieblich an beiden Moldau-Ufern, ist in ihrer alten Bausubstanz mit herrlichen Gebäuden aus Gotik und Barockzeit reich gesegnet, hat eine ausgezeichnete Gastronomie und ist voller kultureller Anziehungspunkte und Ereignisse. Und das ist noch längst nicht alles – aber für eine Städtereise als Kurztrip oder als ausgewachsener Metropolenurlaub ist es schon mehr als genug.

Man nennt Prag auch die „goldene Stadt“, und das stimmt in mehrerer Hinsicht. Viele der das Stadtbild prägenden pittoresken Türme sind aus Sandstein gebaut und reflektieren das Sonnenlicht in warmen Sandfarben, der ebenso gelblich schimmert wie der Sand in Goldstrand, dem bulgarischen Badeort. Ob es „hundert Türme“ sind, wie oft behauptet wird, ist ebenso unsicher wie die Behauptung, Finnland sei das „Land der 1000 Seen“ (in Wahrheit sind es über 180000. Außerdem wurde in Prag – in kaiserlichem Auftrag – versucht Gold herzustellen. An der Innenmauer der Prager Burg, im „Goldenen Gässchen“, ist dies bis heute nachvollziehbar. Später wurde hier allerdings ganz unmetallisches, literarisches Gold erzeugt: Der Schriftsteller Franz Kafka schrieb hier (im Haus Nr. 22) an seinen weltberühmten Werken.

Prag ist ein gutes Ziel für eine Städtereise in eine europäische Metropole, wenn man das ganz besondere Flair sucht. Das hat sich übrigens weltweit herumgesprochen. Bill Clinton, der als US-Präsident nicht nur der mächtigste Mann der Welt, sondern von jeher auch ein begabter Saxofon-Spieler war (Tenorsaxofon), gab im Prager Redutě (Reduta Jazz Club) im Jahre 1994 einen ca. achtminütigen Auftritt – als amtierender Präsident, wohlgemerkt. Zugegeben, das Reiseziel Prag hatte natürlich politische Gründe, und wer sich den kurzen Live-Ausschnitt aus Clintons Jam ansieht, in dem er „Summertime“ spielt, mag den Zusammenhang verstehen: Denn neben Clinton sieht man seine amtierende Außenministerin Madeleine Albright (eine gebürtige Pragerin mit dem Mädchennamen Korbel) und neben beiden den amtierenden tschechischen Präsidenten Vaclav Havel ( https://www.youtube.com/watch?v=YanZTzcgBJA ). Nicht im Bild – wenn auch höchstens 10 Schritte entfernt – ist der Kofferträger mit den Auslöseknöpfen für den Einsatz der US-Atomraketen.

Haben wir Ihnen eine kleine Ahnung vermittelt, wie lohnend ein Prag-Besuch sein kann? Für uns Mitteleuropäer ist es nach Prag ein Katzensprung, ganz anders als für Bill Clinton, obwohl der in seiner „Airforce One“ sicherlich ein besonders bequemes Bett hatte. Deswegen sind wir Mitteleuropäer aber durchaus nicht schlechter dran: In Prag gibt es sehr angenehme Hotels zu bezahlbaren Preisen.

Und falls Sie Bill Clintons vollständige Prager Jam Session von 1994 hören möchten (leider ohne Livebild), dann finden Sie sie hier!